Europhilie lässt alle Grundsätze zu Makulatur verkommen

In einer seiner Kolumnen in der NZZ am Sonntag wundert sich der Schweizer Publizist Beat Kappeler über die all ihren Grundsätzen widersprechenden Haltung der politischen Linken gegenüber der in der EU Tatsache gewordenen Überschuldungspolitik.

EU-NO Newsletter vom 30. April 2015

Wörtlich sagt Kappeler:

«Am unverständlichsten jedoch bleibt die verstummte Stimme der ganzen europäischen Linken, die über alle EU-Länder hin meist tonangebend sind. Da haben doch die Hilfsmilliarden an Griechenland ganz einfach die Banken ausgelöst, welche vor der Krise weit über 200 Mrd. Euro an dieses Land sorglos ausgeliehen hatten. Nunmehr haben die Hilfspakete des Nordens alles übernommen, zu Lasten der Steuerzahler, wenn es schief geht. Die nordeuropäischen Banken sollen nur noch mit 30 Mrd. Euro in Griechenland engagiert sein. Alle waren zufrieden, weil eine Weile lang Ruhe herrschte.

Die Profite, als es gut ging, für die privaten Banken, die Risiken und sicheren Verluste für die Staaten und ihre Steuerzahler – wahrlich ein stockreaktionäres Programm, das die Linken mitmachen.»

Als Nicht-Mitglied ist die Schweiz das einzige Land in Europa, das in das hier beschriebene «Sanierungs-System» zu Lasten der Steuerzahler nicht eingebunden ist. Gegenüber dem Internationalen Währungsfonds (IWF) gesprochene zweistellige Milliarden-Garantien würden zwar auch die Schweiz treffen aus Staatskollapsen in der Euro-Zone. Hält sie sich indessen weiterhin der EU fern, werden Schweizer Steuerzahler zumindest weit weniger getroffen als die Steuerzahler der EU-Mitgliedländer.

(Quelle: NZZ am Sonntag, 26.04.2015)

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