«Wirtschaftliche Studien» zum Verhältnis Schweiz – EU

Die Produktion «wissenschaftlicher Studien» zu den Segnungen, welche der Schweiz aus ihrer Fesselung an die Entscheide Brüssels zuteil werden, nimmt inflationären Charakter an.

EU-NO Newsletter vom 10.12.2015

Auffallend ist: All diese derzeit in die Medien gelangenden Studien sind nach dem gleichen Muster gestrickt. Alle glauben sie sich in der Lage, die grossartigen Vorteile, welche jeder einzelne Schweizer aus dem Funktionieren der bilateralen Verträge Schweiz-EU zieht, auf zwanzig, auf dreissig, auf vierzig Jahre hinaus auf Franken und Rappen genau vorrechnen zu können.

Alle gehen nach gleichem, simplem Muster vor: Die EU – so stellen es die mit prophetischen Gaben gesegneten Autoren dar – steht sozusagen in voller Blüte. Und sie wird auch in zwanzig Jahren, in dreissig Jahren, in vierzig Jahren in voller Blüte stehen, sich also ausschliesslich positiv entfalten – als wäre sie gleichsam der Vorhof zum Paradies auf Erden.

Man findet darin nichts Ernsthaftes zu den die Wirtschaft in ganz Europa bedrängenden Auswirkungen der rettungslosen Überschuldung einer Vielzahl von Euro-Ländern. Nichts von wirtschaftlichen Konsequenzen aus dem nicht funktionierenden Euro-Korsett, nichts von dem manchem EU-Mitglied drohenden Staatsbankrott und den daraus resultierenden Folgen. Nichts von der Zerstörung des Geldwerts durch die immer weiter mit Billionen marode Staatspapiere aufkaufende Europäische Zentralbank – mit dem Ziel der Rettung von Bankrott-Kandidaten. Nichts über finanzielle Folgen der sich über Europa ergiessenden Masseneinwanderung. – Nein: All diese bedenklichen Vorgänge werden offenbar spurlos an der Blüte der EU abprallen. Ewige Konjunktur scheint dieser EU gesichert. So stellen es wenigstens deren Propheten in ihren Studien dar.

Dass die Euro-Zerrüttung auch auf den Wirtschaftsgang der Schweiz einschneidende Auswirkungen – in Form des sich laufend verstärkenden Frankens – haben könnte, dass die sich auch in unser Land ergiessende Masseneinwanderung von Arbeitsunwilligen die hiesigen öffentlichen Haushalte erdrosseln könnte, dass die Fesselung unseres von «flankierenden Massnahmen» bedrängten, früher freien Arbeitsmarktes durch Regulierer mit wohlstandstötenden linken Rezepten den Wirtschaftsstandort Schweiz massiv schädigen könnte, dass die Opferung der Eigenständigkeit des Schweizer Finanzplatzes massive Folgen haben könnte – all diese meist eng an die Entwicklung und an das Machtgehabe der EU gefesselten Entwicklungen sollen auf dreissig bis fünfzig Jahre hinaus völlig einflusslos bleiben auf Wohlstand und Entwicklung der Schweiz?

Mit Wissenschaft haben die vorgelegten Studien wenig zu tun, mit oberflächlicher Propaganda um so mehr. Dafür waren Bürolisten am Werk, die vor allem heutige (oder gestrige) Zahlen kritiklos fortschrieben. Ihr Glaube an die ewige Blüte Brüssels ist realitätsfremd.

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