Das Ansehen der EU sinkt dramatisch

Einmal mehr ist eine umfassende Umfrage über die Haltung der Schweizer Bevölkerung zur Europäischen Union, insbesondere auch zu den bilateralen Verträgen durchgeführt worden. Das Ergebnis: Das Ansehen der EU sinkt auch in der Schweiz dramatisch.

EU-NO Newsletter vom 2. April 2015

Weil die positive Einschätzung der bilateralen Verträge in dieser Umfrage noch knapp obenaus schwingt, verleitete das Umfrage-Ergebnis verschiedene Schweizer Medien zu die Realität markant beschönigenden Kommentaren. Tatsache ist indessen, dass sowohl die EU insgesamt als auch die bilateralen Verträge laufend an Zustimmung einbüssen.

Insbesondere bei der jungen Bevölkerung und – erstaunlicherweise – auch im Welschland ist die Zustimmung zu den bilateralen Verträgen massiv gesunken. Sie erreicht dort keine Mehrheit mehr. Der Sympathie-Verlust sowohl der EU als auch der Bilateralen wird mit der Tatsache begründet, dass die Generation der heutigen Berufseinsteiger die Konkurrenz billigerer Arbeitskräfte mit gleicher Ausbildung aus dem EU-Ausland deutlich zu spüren bekommt. Im Welschland töte die desolate Wirtschaftsentwicklung in Frankreich die früher dort dominierende EU-Begeisterung sichtlich ab.

Im Gegensatz zu den Meinungsführern nimmt die Bevölkerung auch zunehmend wahr, dass die von der EU ausgehende bürokratische Zentralisierung aller Wirtschafts- und Lebensabläufe Europa keineswegs mehr Wohlstand bringt, Europa vielmehr in die Armut treibt.

Bundesbern scheint sich an der knappen Ja-Mehrheit zu den bilateralen Verträgen noch zu begeistern. Die rückläufige Tendenz bezüglich der allgemeinen Beurteilung sowohl der Europäischen Union als auch der bilateralen Verträge in der Bevölkerung müsste allerdings selbst in Bundesbern zur Schlussfolgerung führen, dass die Begeisterung der Bundesverwaltung an neuen Verträgen mit der EU von der Bevölkerung der Schweiz in keinerlei Art und Weise geteilt wird.

 

(Quelle: Nahezu alle Medien der Schweiz, insbesondere «NZZ am Sonntag», 22. März 2015: «Junge wenden sich von Europa ab».)

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