Aber hektische Anpassung an EU-Vorgaben und die Einbindung in die EU-Personenfreizügigkeit verweise die Schweiz auf den «absteigenden Ast».

EU-NO Newsletter vom 04.12.2014

Am 26. November 2014 veröffentlichte die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) ein Interview mit Klaus-Michael Kühne. Klaus-Michael Kühne ist Haupteigentümer des international tätigen Schweizer Logistik-Konzerns Kühne + Nagel mit Sitz im schwyzerischen Schindellegi.

Auf die Frage, weshalb Kühne + Nagel seinen Hauptsitz in den Siebzigerjahren des letzten Jahrhunderts von Hamburg in die Schweiz verlegt habe, führte Klaus-Michael Kühne die Steuervorteile, das liberale Wirtschaftssystem und die zentrale Lage der Schweiz als Haupttrümpfe unseres Landes an. Wörtlich:

«Aus dem Blickwinkel der Wirtschaft hatte die liberale und unternehmensfreundliche Schweiz lange Zeit einen sehr beneidenswerten Status.»

Klaus-Michael Kühne räumte anschliessend ein, dass sich die Attraktivität der Schweiz als Wirtschaftsstandort allmählich abbaue. Dies aus zwei Gründen:

«Zum einen gleichen sich die Dinge mehr und mehr an. Dabei übt die EU, von der die Schweiz ja auch profitieren will, gehörigen Druck aus».

Die Schweiz, führte Kühne weiter aus, sei noch immer ein schönes, wirtschaftsfreundliches Land. Sie verliere aber an Attraktivität. Angesprochen auf die in der Schweiz besonders intensiv diskutierte Personenfreizügigkeit mit der EU meinte Kühne:

«Mit der vollen Übernahme der in der EU geltenden Personenfreizügigkeit ist die Schweiz meines Erachtens zu weit gegangen. In der Folge strömten sehr viele Menschen hierher. Damit ist natürlich schon eine verständliche Angst vor Überfremdung eingetreten. Es ist also durchaus nachvollziehbar, dass nun das Pendel wieder etwas zurückschlägt.»

 

(Quelle: FAZ, 26. November 2014)

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